Habemus Upgrades – ist das Lastenrad jetzt endlich uneingeschränkt alltagstauglich?
Die erste Runde Upgrades erhöhen die Alltagstauglichkeit des Urban Arrow Lastenrads enorm. Bei einer Verbesserung fragt man sich aber schon, warum sie nicht gleich ab Werk an Bord ist.
Und natürlich gibt es gleich weitere Ideen zur Verbesserung.
Die Abdeckplane: Urban Arrow Box Cover
Leider musste ich dafür wieder zu dem Händler, bei dem ich das Rad ursprünglich gekauft habe. Die Lieferung in die Filiale dauerte über eine Woche, aber nun kann die Box auch ohne das Regenzelt abgedeckt werden.
Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Das Box Cover ist kein abschließbarer Deckel, sondern eine Plane, die vorn und hinten an der Box an den Überständen eingehängt, mit zwei Gurten am Hauptrohr fixiert und zusätzlich mit zwei Druckknöpfen gesichert wird.
Diese Druckknöpfe eröffnen eine zusätzliche Einsatzmöglichkeit. Man kann die Plane vorn am Rad einhängen und an den Druckknöpfen fixieren. Dann kann der Nachwuchs bequem im Rad sitzen und die Frischluft genießen. Dafür gibt es weitere Haltegurte, die die überschüssige Plane im Zaum halten.
Die neue Frontlampe: Busch+Müller IQ-Xe
Der Unterschied zur Standard-Funzel ist überdeutlich. Mit diesem Licht kann man etwas anfangen. Es liegen Welten zwischen diesen Lampen. Der ausgeleuchtete Bereich ist wesentlich größer und dabei sehr viel heller. Man erkennt nun besser die Beschaffenheit des Bodens.
Auch Tarnhundegassiführer (morgens in der Dunkelheit in den unbeleuchteten Wegen im Feld, mit schwarzer Hose, Jacke, Mütze mit schwarzem Hund an schwarzer Leine, die quer über den gesamten Weg gespannt ist) sind nun wenigstens ein klein wenig früher zu erkennen.
Dieses Upgrade sollte man gleich beim Kauf mit einplanen. Es ist unbedingt erforderlich.
Die neuen Mäntel: Schwalbe Marathon Plus
Die Auswahl der Mäntel ab Werk hat mich schwer überrascht: Keine Reifen mit Pannenschutz – und das bei der offensichtlichen Auslegung als Rad für die Stadt, wo immer irgendein unangenehmer Mist auf den Radwegen liegt. Entsprechend habe ich mit dem Rad auch schon eine kleine Serie an Platten erlebt – trotz nachträglich eingelegtem Pannenschutzband.
Die Mäntel der höchsten Pannenschutzkategorie von Schwalbe sollten nun endgültig Abhilfe schaffen. Ich bin gespannt.
Ich fahre die Reifen übrigens mit einem Luftdruck von nur 4,5 bis 5 bar. Zum Vergleich: Auf dem Cyclocross fahre ich 7 bar, auf dem Rennrad 9 bar.
Natürlich muss man sagen: Die neuen Mäntel sind nicht mehr ganz so komfortabel wie die alten, aber da gewöhnt man sich schnell dran.
Fazit und Kassensturz
Inzwischen bezeichne ich das Rad nun als uneingeschränkt alltagstauglich. Doch das war es ab Werk für meine Ansprüche nicht. Daher ist ein Kassensturz nur fair, um einen realistischen Preis für ein durchweg nutzbares Lastenrad zu bekommen:
Teil | Bemerkung | Teilepreis | Werkstattkosten | Gesamtpreis |
---|---|---|---|---|
Lastenrad Urban Arrow Family mit Bosch Performance CX | Standardpreis bei dem Händler, bei dem ich es erworben habe; inklusive fahrbereitem Aufbau | 5.050,00 EUR | 0,00 EUR | 5.050,00 EUR |
Regenzelt | Original-Regenzelt von Urban Arrow | 279,00 EUR | 0,00 EUR | 279,00 EUR |
Box Cover | Original-Abdeckung der Box von Urban Arrow | 99,00 EUR | 0,00 EUR | 99,00 EUR |
Busch+Müller IQ-XE | Frontscheinwerfer mit 150 Lux | 149,90 EUR | 19,60 EUR | 169,50 EUR |
Schwalbe Marathon Plus 20 Zoll | Neuer Mantel Vorderrad mit besserem Pannenschutz, inkl. neuem Schlauch | 49,90 EUR | 12,00 EUR | 61,90 EUR |
Schwalbe Marathon Plus 26 Zoll | Neuer Mantel Hinterrad mit besserem Pannenschutz, inkl. neuem Schlauch | 49,90 EUR | 36,40 EUR | 86,30 EUR |
Summe: | 5.745,70 EUR |
Für das Lastenrad und das Regenzelt konnte ich zusammen einen Setpreis von 5.000,00 EUR verhandeln; der tatsächlich geleistete Gesamtbetrag für Rad und Upgrades verringert sich folglich auf 5.416,70 EUR. Die Preise in der obigen Tabelle entsprechen den regulären Verkaufspreisen im Laden zum Anschaffungszeitpunkt.
Was kommt als nächstes?
Ich denke nun doch noch über den zusätzlichen Gepäckträger nach. Die Satteltaschen erleichtern den Transport von Kleinkrams und Kleidung.
Außerdem würden größere Pedale sicherlich nicht schaden – ich suche noch nach dem passenden Modell. Klickpedale kommen nicht in Frage, da ich nicht der einzige Fahrer des Rades bin. Wendepedale sind keine Alternative – sie sind meiner Erfahrung nach grundsätzlich mit der falschen Seite oben.
Aber auch die Heimatbasis könnte eine Erweiterung vertragen. Vielleicht gönne ich uns einen privaten Fahrradbügel oder einen Bodenanker direkt vor der Haustüre, so dass man das Rad direkt am Eingang anschließen kann.
Autor:
Jürgen Edelbluth
Themen:
Lastenrad Autofrei Fahrrad
Veröffentlicht:
08.03.2019 20:29
Zuletzt aktualisiert:
13.03.2020 16:57